Eine Mühle gab Möllen ihren Namen

Dort, wo heute das Regenrückhaltebecken hinter dem Deich liegt, begann in früheren Jahrhunderten eine alte Rheinschleife. Aus ihr entstand der Mommbachbogen. Die Strömung durch diesen Rheinarm muss so stark gewesen sein, dass damit eine Wassermühle betrieben wurde. Wie genau diese Mühle aussah, wissen wir nicht. Überliefert ist jedoch vom Dezember 1495 eine Materialliste für eine Reparatur nach einem Hochwasser.

Demnach wurden Balken, Pfähle und zwei Anker gebraucht. Das spricht für eine Flussmühle, also eine Mühle mit einem unterschlächtigen Rad, die direkt im strömenden Wasser steht. Da der Rhein Jahr für Jahr das Ufer etwas abtrug und der Altarm langsam verlandete, wurde die Mühle irgendwann aufgegeben. Sie wurde zuletzt 1612 erwähnt bei der Vergabe von Fischereirechten „von der Balkenmühle den Bach hinab bis zur Schleuse in Mehrum“. Bis heute heißt die Wiese unterhalb vom Strandhaus Ahr Mühlenkolk und bis ins 19. Jahrhundert gab es auf der Landseite den Möllmannshof.
Karl Tendering, der von 1825 -1839 Herr auf Haus Ahr war, kaufte den Möllmannshof und errichtete auf dem Gelände eine Schnapsbrennerei („Ahrscher Korn“). Als der letzte Brenner 1914 zum Kriegsdienst einberufen wurde, musste die Fabrikation eingestellt werden. In den 1920er Jahren wurde das Haus umgebaut zum modernen Ausflugslokal „Strandhaus Ahr“, anfangs sogar mit einem Badestrand am Rhein.