Das ehemalige Spellener Krankenhaus ist eng mit dem Orden der „Barmherzigen Schwestern von der Heiligen Elisabeth“ in Essen verbunden. Ohne Ordensschwestern, die die Kranken- und Altenpflege übernahmen, wäre die Gründung eines Krankenhauses zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht denkbar gewesen.

Die Barmherzigen Schwestern von der hl. Elisabeth sind ein 1843 in Essen gegründeter Orden, der 1844 das erste Essener Krankenhaus gründete.
Der Orden, dessen Patronin die hl. Elisabeth von Thüringen ist, wurde 1843 von Clara Kopp und sechs weiteren Schwestern gegründet, die zuvor Mitglieder verschiedener Essener Beginenkonvente waren. Noch im selben Jahr erhielt der Orden vom damaligen Kabinett den Auftrag zur Gründung einer Krankenpflegeanstalt, die am 23. Januar 1844 als erstes Essener Krankenhaus im renovierten Gebäude des 1834 geschlossenen Essener Kapuzinerklosters öffnete und im ersten Jahr 34 Kranke versorgte.

Im Jahr 1910 gelang es Pfarrer Jakob Schmitt, dem Erbauer des Krankenhauses, zunächst drei Schwestern aus diesem Orden für die Arbeit an den Invaliden des Hauses und für die ambulante Krankenpflege zu gewinnen.
Als das Hospital auch für die Krankenpflege genutzt werden durfte und dann 1930 erweitert werden konnte, arbeiteten bis zu 12 Elisabeth-Schwestern im Haus und in der ambulanten Pflege.

Ende der 1960er Jahre, als die Krankenpflege eingestellt werden musste und das Haus für die Altenpflege umgebaut wurde, war das der Anlass, die Schwestern, die 58 Jahre segensreich in Spellen gewirkt hatten, abzuziehen, zumal der Orden Nachwuchssorgen hatte. Obwohl in den 1930er Jahren einige Spellener Mädchen Ordensfrau wurden, war es nur die 1907 geborene Gertrud Schmitz, die 1932 als Schwester Vestia bei den Elisabeth-Schwestern eintrat.
1968 verließen die Elisabeth-Schwestern zum Bedauern der Dorfbewohner Spellen. Erhalten auf dem Friedhof der katholischen Gemeinde ist die Grabstelle der verstorbenen Elisabeth-Schwestern, die weiterhin gepflegt wird.

Abschied der Schwestern von Spellen am 29.9. 1968