Das ehemalige katholische Pfarrhaus an der Elisabethstraße wurde in den Jahren 1912/1913 von Pfarrer Jakob Schmitt erbaut. Ein Pfarrhaus würde man in unmittelbarer Nähe der Kirche erwarten, aber in Spellen war das über Jahrhunderte nicht so.
Das neue Pfarrhaus wurde links neben dem alten – damals baufälligen – Pfarrhaus errichtet und ist damit 200 Meter von der Kirche entfernt. Herr Pfarrer Kolks hat hierüber einen Aufsatz verfasst. Dies ist ein Hinweis auf die Entstehung der Pfarre St. Peter im frühen Mittelalter.
Unter Kaiser Ludwig dem Frommen (778 – 840) wurden die Herren einer „Eigenkirche“ verpflichtet, den Priestern ihrer Kirchen eine Hufe Land zu überlassen, damit sie diesen Acker bearbeiten und davon ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Diese „Kirchhufe“ findet sich als „Kirchhof“ noch in manchen alten Gemeinden. So wird es auch in Spellen gewesen sein. Da die Kirche aber im Westen an das Überschwemmungsgebiet des Rheines grenzte, lag die „Kirchhufe“ etwas von ihr entfernt. Der damalige Pfarrer errichtete auf dieser „Hufe“ das erste Pfarrhaus und so blieb es über Jahrhunderte. Die heutige Elisabethstraße hat ihren Namen erst mit der Erbauung des „Elisabeth-Hospitals“ 1913 erhalten und mündet in die „Hufstraße“. Diese dürfte von der „Kirchhufe“ ihren Namen bekommenh aben, führte sie doch am Pfarrhaus vorbei. Das ehemalige Pfarrhaus diente von 1968 bis 1997 als Dependance des Pflegeheims, von 1997 bis 2013 als Kindergarten der Pfarrgemeinde St. Peter. Jetzt ist es in Privatbesitz.