Haus Mehrum war eine zweigeschossige Anlage mit Seitenflügel und einem achteckigen Treppenturm. Die Geschichte des adeligen Hauses Mehrum wurde von der Gilde Mehrum erstellt.


Auf dem Giebel, nach Art der holländischen Herrenhäuser, erkennt man die Jahreszahl 1693. Ein aufwendiger Park mit Blumenrabatten, Springbrunnen und verglastem Gewächshaus umgab das Hauptgebäude. Auf alten Karten findet man oft die Bezeichnung „Das Blauhaus“. Vermutlich weil die blauweiße Fahne auf dem Turm von Weitem zu sehen war. Angaben in verschiedenen Urkunden lassen darauf schließen, dass es ehedem ein Rittergeschlecht von Mehrum gegeben hat. Erste Überlieferungen gehen auf das Jahr 1184 zurück.


Der letzte adelige Besitzer von Haus Mehrum, Karl Anton von Plettenberg, verkaufte den Besitz im Jahre 1929 an die Firma Hülskens in Wesel. Danach wurde das Haus zeitweise als Mietshaus, als Baubüro für den Ausbau des Rheindeiches und von 1934 bis 1937 als Quartier für den „Deutschen Arbeitsdienst“ genutzt. In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1945 überquerte die 9. US Armee im Rahmen der Operation Flashpoint bei Mehrum den Rhein. Durch Granateneinschläge wurde das Haus so schwer beschädigt, dass es 1965 abgerissen werden musste.


Heute steht nur noch ein Nebengebäude und der Wappenstein ist erhalten und ziert seit 1985 das Ehrenmal des Dorfes, in der Nähe des ehemaligen Schlossplatzes. Der Wappenstein soll um 1800 entstanden und etwa 1830 in den Schlossturm eingemauert worden sein. Unter der Krone wird links das Wappen von Plettenberg und rechts das Wappen der Familie Bodelschwingh dargestellt, die auch ehemalige Eigentümer des Hauses Mehrum waren.