Originalabschrift der Texttafel auf dem Kilometerstein 800

„In alter Zeit waren die Rheinschifffahrt und die Zollverwaltung an einer  genauen Längenermittlung des Rheins interessiert, da die Zolltarife von den Transportlängen der Rheinschifffahrt abhängig waren. Aber auch die Arbeiten für den fortschreitenden Stromausbau und eine umfassende   Rheinregulierung machten im 19. Jahrhundert ein zuverlässiges Kartenwerk erforderlich. Mit einer Konvention vom 31.3.1831 wurde die Rheinschifffahrt ins Leben gerufen und es wurde eine Gesamtvermessung des Rheins vereinbart. Diese Messungen sollten ursprünglich ihren Anfang an der Baseler Rheinbrücke haben. Es gab eine badische und eine preußische  Kilometrierung. In der Zeit lag die Ortschaft Götterswickerhamm bei Stromkilometer 298,8.


Eine neue durchgehende Kilometrierung wurde ab 1. April 1939 durchgeführt. Seitdem beginnt das amtliche Maßband mit dem km 0 in der Achse der Konstanzer Rheinbrücke beim Auslauf des Rheins aus dem Bodensee. Der Rhein erreichte die Dinslakener-Voerder Stadtgrenze etwa bei km 799 vorbei an der Umschlagstelle der Steag (799,14), Götterswickerhamm (800.2), RWE- Strommasten (800,85), ehemals Reeshoven (802,3), Mehrum (803,0) Ork (807,6), bis zum Lippe-Seiten-Kanal (813,20), wo er dann in das Weseler Gebiet übergeht. Insgesamt hat Voerde mit der Rheinschleife 14,2 Stromkilometer zu bieten. Das sind von den insgesamt 1032 km (von Konstanz bis Hoek van Holland ) exakt 1,375 %.

Unser 800 – Kilometer – Stein ist 1939 erstellt worden, um der Schifffahrt die nötigen Streckeninformationen zu geben. Im Jahre 2002 ist der Stein von der Arbeitsgemeinschaft „Unser Dorf soll schöner werden“ Götterswickerhamm e.V. restauriert worden. Seitdem ziert ihn auch ein Anker. Der Rhein ist an dieser Stelle etwa 300 m breit, er ist flacher als man allgemein annimmt, im Mittel hat er eine Tiefe von 3,0 bis 3,5 m. Jährlich fahren ca. 100.000 Schiffe an Götterswickerhamm vorbei. Von Rotterdamm bis Basel müssen die Schiffe eine Höhe von 248 m überwinden, die Bergfahrt dauert etwa 8 bis 10 Tage. Dafür geht es zu Tal schneller. Dann kommt die Fließgeschwindigkeit mit rd. 5 km/h zugute, so dass die Schiffe den Rückweg in 4 bis 6 Tagen schaffen können.“

AG „Unser Dorf soll schöner werden“ Götterswickerhamm e.V.